Steilwandfahren, Trommel oder eben „Wall of Death“

Waren es zunächst Fahrradfahrer die im ausgehenden 19. Jahrhundert auf Jahrmärkten und in Zirkussen in zunehmendem Masse mit ihren Steilwand-Tricks das Publikum begeisterten, kam es in den 1920er Jahren zur Ablösung durch Motorräder welche viel brachialere Stunts und Spektakel erlaubten.

Riesige bis zu mehreren Meter hohe hölzerne, fassartige Konstruktionen mit bis zu 10 Meter Durchmesser lösten bald die kleineren, für Fahrräder ausgelegten Käfige ab. Im Innern dieser Trommeln bewegten sich die Fahrer mit Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h. Die Zentrifugalkraft „klebt“ den Fahrer wie eine Fliege an die Wand auf welchen nun Fliehkräfte von bis zu 3.5-4g wirken können, vergleichbar mit dem was sonst nur Kampfpiloten oder Astronauten erleben. Amerikanische Schausteller waren es dann, die für diesen Wahnsinn auf zwei Rädern die Bezeichnung „Wall of Death“ oder Todeswand erfanden und welcher in der Vergangenheit auch seinen Tribut zollte.

Die anfangs spektakulären Stunts wie freihändig, stehend, seitwärts sitzend, zusammen oder gegenläufig durch die Trommel rasend machte die besten Artisten zu Stars seiner Zeit. Eine Konstante geblieben ist bis heute die Beliebtheit der Indian 101 Scout aus den 1920er und 1930er Jahren bei Steilwandfahrern dank der guten Kraftentfaltung und dem stabilen Rahmen.

Schreibe einen Kommentar