Kerenzerbergrennen 2022 – Ein Rückblick

Das diesjährige Kerenzerbergrennen vom 18. und 19. Juni 2022 konnte bei bestem Sonnenschein durchgeführt werden und erlaubte somit auch einen Blick auf die eindrückliche Glarner Bergwelt. Der Start war originalgetreu beim Restaurant Waid in Mollis und die Strecke führte über 3.17 km mit 4 Spitzkehren, lang geschwungenen Kurven, schnellen Geraden und einer Höhendifferenz von 217 Meter hinauf bis zum Weiler Fohrenwald, vor dem Waldeingang zum Kerenzerbergpass. Dies entspricht in etwa der Originalstrecke von 1967 – 1970 welche schon damals eine Herausforderung für Fahrer und Rennwagen war.

Wurde heuer nicht mehr auf Zeit gefahren, so war dies zwischen 1968 und 1970 noch anders, als das Bergrennen als Lauf zur Schweizer Meisterschaft ausgetragen wurde. Die Streckenrekordzeit von knapp 1 Minute 25 Sekunden wurde im Jahre 1970 durch Silvio Moser in einem Bellasi Formel 1 Wagen aufgestellt.

Über das dritte Juni-Wochenende standen an die 220 Autos und 50 Motorräder und Gespanne am Start welche in 3 Rennfelder aufgeteilt wurden. Die Rennfelder selbst waren dann intern in weitere Gruppen unterteilt, wobei jedes Rennfeld von einer Gruppe Motorräder und teilweise noch mit Renngespannen verstärkt angeführt wurde.

Im Rennfeld 1 waren Oldtimer und Sportwagen sowie historische Sport- und Rennwagen angesiedelt. Spektakulär war sicherlich die US-Fraktion mit den Ford Mustangs, die vielen 911er oder aber auch der Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer aus dem Jahre 1956 welcher zu den begehrtesten und erlesensten Oldtimern überhaupt zählt.

Im Rennfeld 2 präsentierten sich dann die historischen Renn- Tourenwagen wobei auch Exponate von japanischen Herstellern wie Mazda (RX-3), Datsun (Fairlady Z) oder Toyota (Celica GT TA22) auf der Strecke nicht fehlten und kaum zu überhören waren. Ein weiterer Zeitzeuge konnte mit dem an die 500 PS starken Lancia Delta S4 aus der berühmt berüchtigten Gruppe B bestaunt werden.

Das Rennfeld 3 mit seinen Prototypen und Formel Wagen konnte dann mit illustren Namen auftrumpfen: So war mit Peter Sauber auf seinem C1, mit welchem er 1970 die Schweizer Meisterschaft der zweisitzigen Rennwagen bis 1000 ccm gewann, eine Ikone des Schweizer Motorsports am Start. Ein weiteres Highlight zeigte sich im 1970 von Schweizer Rennfahrer Jo Siffert gefahrenen Formel-1 March Boliden, ein Fahrzeug welches über die letzten zwei Jahre komplett restauriert wurde. Mit dem 1995 Ferrari 333SP war auch ein 700 PS starker Sportwagen Prototyp zu bestaunen welcher schon anno dazumal von Fredy Lienhard über die Piste gejagt wurde, einem weiteren ehemaligen Schweizer Autorennfahrer.

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