Renault Alpine A110 Berlinette – Der Grosse Wurf

Jean Rédélé, ein Renault-Vertreter aus dem französichen Dieppe, begann in den 50er Jahren eigene, renntaugliche Fahrzeuge zu bauen, basierend auf dem Konzept des Renault CV4. Nach ersten Erfolgen gründete er wenig später 1954 die Firma Alpine wobei die Namensgebung in Anlehnung an den Erfolg beim Criterium des Alpes im selbigen Jahr war.

Der grosse Wurf gelang Rédélé dann anfangs der 60er Jahre mit der Alpine A110 Berlinette die auf der A108 basierte, 1962 in Paris der Weltöffentlichkeit vorgestellt und über knapp 17 Jahre in fast unveränderter Form produziert werden sollte. Schlüssel zum Erfolg war mitunter die stromlinienförmige und ultra-leichte aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellte Karosserie. Motoren wie auch die Radaufhängungen lieferte der Renault-Konzern der sich 1973 entschied die Aktienmehrheit an Alpine zu übernehmen. Waren die frühen Modelle noch mit einem 1.3 Liter grossen Vierzylinder-Reihenmotor im Heck ausgestattet, so wuchs der Hubraum sukszessive auf 1.6 und dann auf 1.8 Liter an. Dies ging einher mit einer entsprechenden Leistungssteigerung, ohne dass das Leergewicht sich gross verändet hätte und einen Hauch über 700 kg verharrte. Alle Wagen wurden in Handarbeit produziert.

Es war die A110 1800 mit welcher Alpine ab 1973 in der Gruppe 4 (Modifizierte Grand-Tourer mit einer Jahresproduktion von 500 Fahrzeugen und Vorläufer der Gruppe B) der Ralley-Weltmeisterschaft auftrat und in der Folge alle grossen Titel des Ralleysports gewann. Dabei half es auch, dass ab 1968 Renault seine gesamten Aktivitäten im Motorsport in die Hände von Jean Rédélé legte – mit 70 Mitarbeitern zählte die Alpine-Equipe zu den grössten Motorsportteams, was der Alpine A110 Berlinette zusätzlich half sich zum unschlagbaren Motorsportwagen bei internationalen Ralleys zu mausern.

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