Super Landini SL 50 „Testa Calda“ – Ein Metallkoloss mit einem Zylinder und 12-Litern Hubraum

Vorgestellt im Jahre 1934 und auch bekannt unter dem Initialen tragenden Kürzel S.L. 50 oder SL 50 repräsentierte der Super Landini die italienische Antwort auf die damalige internationale Konkurrenz, vor allem aus Übersee. Obschon das Hause Landini noch weitere Traktoren im Angebot hatte, konnte keiner dieser am Ruhm des Super Landini kratzen.

Der Name war hier Programm. Es waren Attribute wie Robustheit, Stärke und technische Fähigkeiten die den Super Landini für Jahre auf italienischen Feldern zum König der Glühkopftraktoren aufschwingen liessen. Der S.L. 50 steht wie kein anderer Traktor für die Modernisierung der Landwirtschaft zwischen den 30er und 50er Jahren die auch mit epochalen Veränderungen in der Produktionstechnik einher gingen.

Wie seine Vorgänger war der Super Landini mit einem Glühkopfmotor ausgestattet. Dies ist ein ganz besonderen Motortyp bei welchem die Verbrennung des Kraftstoffgemisches über die hohen Temperaturen am Glühkopf (italienisch: testa calda) ausgelöst wird und somit ein externes Vorwärmen des Glühkopfs bedingt. Ist die Betriebstemperatur des Glühkopfs erreicht (ca. 400 bis 700 Grad) welcher nun glüht, so können die Schwungräder angestossen werden um den Metallkoloss zum Leben zu erwecken.

Der Super Landini ist in der Tat kolossal, bedenkt man, dass dieser aus gut 12 Litern Hubraum schöpfen konnte und das nota bene über einen einzigen Zylinder. Bis zu 50 PS Leistung waren möglich. Das Traktorengewicht von gegen 4 Tonnen trug ein Seiniges dazu bei. Abgelöst wurde der Landini SL 50 1954 nach zwanzig Jahren Produktionszeit vom Landini L 55 welcher leistungsmässig mit seinen 60 PS zum stärksten je von Landini hergestellten Glühkopf-Traktor avancierte.

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